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Archiv-Artikel

Junge-Reyer will reden

A 100 Senatorin sieht noch Gesprächsbedarf. Bezirk will gegen Weiterbau klagen

Der Weiterbau der A 100 bleibt offen. „Es gibt noch Bedarf zu weiteren Gesprächen“, sagte Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) am Dienstag. Sie widersprach damit Meldungen, wonach sich die rot-rote Koalition geeinigt habe. Der grün-regierte Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg will sich den Grünen zufolge mit einer Klage gegen den Weiterbau wehren.

Am heutigen Mittwoch hätte sich der Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses bereits mit einem Schreiben aus Junge-Reyers Verwaltung befassen sollen, das 3,15 Millionen Euro für die weitere Planung der A 100 fordert. Der Ausschuss hatte das Geld 2009 gesperrt. Die Verwaltung zog das Papier jedoch wieder zurück (taz berichtete). Hintergrund ist, dass die Linkspartei an ihrem Nein zum Weiterbau festhält. Derzeit gäbe es im Ausschuss keine Mehrheit für die Freigabe – Junge-Reyer wäre düpiert, die Koalition vor dem Bruch.

Die Linkspartei will sich den Bau vor der Wahl 2011 auf keinen Fall ans Bein binden. „Wir wären doch schön blöd, wenn wir der SPD helfen würden, unwiderrufliche Fakten zu schaffen“, sagte ein führender Kopf der Partei. „Dann könnten sich die Grünen, die jetzt so dagegen sind, 2011 als Regierungspartei schön zurücklehnen und sagen: Tja, da ist nichts mehr gegen zu machen.“

STEFAN ALBERTI