unterm strich :
Zugegeben, es ist kompliziert. Aber für den geschätzten Musikhörer ändert sich eh nichts, man kann dem Verkauf der BMG Music Publishing von Bertelsmann an den französischen Konzern Vivendi-Universal also recht gelassen gegenüber stehen. 1,63 Milliarden Euro bekommt Bertelsmann für den Musikverlag, der die Rechte an mehr als einer Million Songs halten soll. Kompliziert ist es deshalb, weil Bertelsmann ja im Musikgeschäft bleibt: in der SonyBMG, der Fusion mit der anderen Majorkonzern. Der Konzern wird also weiter Musik auf den Markt bringen, nur die Rechte an der Musik verwaltet künftig ein anderer. Kleiner Nebeneffekt des Geschäfts: Bertelsmann und Universal haben ihren Streit um Napster beilegen können. 60 Millionen Euro wird Bertelsmann Universal dafür überweisen in den Jahren 2000 und 2001 die Tauschbörse Napster erst unterstützt und dann übernommen zu haben. Bekanntlich wurde ja nichts aus den großen Plänen, Napster zu einer Musikplattform auszubauen. Die großen Plattenfirmen hatten Bertelsmann trotzdem auf Zahlung von 17 Milliarden Dollar verklagt. Nun bekommt Universal also 60 Millionen. Für eine von beiden Seiten ein gutes Geschäft. Genau wie der Verkauf des Verlags auch: Bisher waren solche Kataloge eine Lizenz zum Gelddrucken. Doch je illegaler der Download, desto weniger ist er wert.