Diesmal mit fettem Samstag
: Schnell ins Konzert!

Andreas Schnell

Es scheint schon ausverkauft zu sein, das Konzert von Helge Schneider, der, diesmal unter dem Namen Pretty Joe & die Dorfschönheiten, am Samstag ab 20 Uhr in Halle 7 auftritt. Aber es gibt auch sonst einiges zu sehen, keine Bange.

Zum Beispiel spielt Willy Schwarz zur gleichen Zeit im Kulturhaus Walle, auch „Brodelpott“ genannt, internationale Liebeslieder. Und wenn Schwarz international sagt, dann meint er das auch. In Bremen gibt es wahrscheinlich niemanden, der in derart globaler Praxis auf Dutzenden von Instrumenten aufspielen kann. Im Sendesaal treten derweil im Rahmen der Reihe „Songs & Whispers“ die kanadische Songschreiberin Christa Couture und das Quartett Rivers Of England aus England auf. Zweimal zarter Folk-Pop, der im Falle der Briten ein bisschen an Nick Drake und The Miserable Rich erinnert. Schon um 19.30 Uhr beginnt in der Schwankhalle das diesjährige Soli-Konzert für die Rote Hilfe, diesmal mit Strom & Wasser, Früchte des Zorns und Option Weg. Und etwas später, so ab 21 Uhr, ist in der Spedition der auf diesen Seiten schon ausführlicher vorgestellte Geiger Johannes Haase mit dem Schlagzeuger Ingo Bohne als Ohneland zu hören.

Ferner geben sich heute erneut Gestatten, Schulz die Ehre, wobei kein Konzert im engeren Sinne zu erwarten ist: eine „performance incl. special edition release“ ist angekündigt, ab 20 Uhr im Thisisnotashop, Vor dem Steintor 140.

Die folgenden Tage sind deutlich ruhiger. Lediglich Christian Kjellvander, in Bremen bereits mehrfach mit seinen elegischen Folk-Songs zu Gast, gibt am Dienstag in der Etage 3 im Lagerhaus ein Gastspiel.

Und am Mittwoch spielen im Sielwallhaus die kanadischen Post-Metaller Alaskan und Caleya aus Hamburg. Der Weltenbrand ersterer und der mit Prog-Verfahren angereicherte Hardcore zweiterer wollen zwar nicht recht zum Frühling passen, aber wer, wie Alaskan, ein Album „Despair, Erosion, Loss“ nennt, hat wohl auch noch andere Sorgen als das Wetter.

Am Freitag schaut dann mal wieder ein alter Bekannter vorbei: Hugh Cornwell war einst Sänger und Gitarrist der legendären Punk-Band The Stranglers. Schon bevor er sie verließ, nahm er ein erstes Solo-Album auf, dem eine ganze Reihe weiterer folgten, das letzte davon aufgenommen mit Steve Albini und ausschließlich digital vertrieben. Ein hübscher Spagat zwischen alter und neuer Schule, den er am Freitag in der Dete fortsetzt, indem er neben seinen neuen Songs auch große Stranglers-Klassiker aufführen wird. Beginn: 20 Uhr.

Krachiger wird es am gleichen Abend ab 20.30 Uhr im Bluesclub Meisenfrei, wo unter anderem die Bremer Metal-Könige President Evil auftreten.