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Archiv-Artikel

Genmanipulierter Reis bei Aldi

Greenpeace entdeckt beim Discounter illegalen US-Reis des Bayer-Konzerns

HAMBURG taz ■ Genmanipulierten Reis hat Greenpeace in den Regalen des Lebensmitteldiscounters Aldi Nord entdeckt. Im Langkornreis Bon-Ri wurde bei Laboranalysen nach Angaben der Umweltorganisation genetisch veränderter Reis der Sorte Liberty Link (LL) nachgewiesen.

Dieser vom deutschen Chemiekonzern Bayer hergestellte Reis ist „in keinem Land der Welt für den menschlichen Verzehr zugelassen“, erklärt Greenpeace-Expertin Ulrike Brendel. Die Reissorte wurde in den USA auf Versuchsfeldern gezüchtet, aber nicht kommerziell angebaut. Dennoch gelangte sie in handelsübliche Reisprodukte. Dies hatte Bayer den US-Behörden im Juli mitgeteilt. Am 23. August erließ deshalb die EU einen Importstopp für US-Reis, sofern nicht nachgewiesen werden kann, dass er nicht verunreinigt ist. Dass der genmanipulierte LL dennoch im Laden auftaucht, ist für Greenpeace ein Beweis für „alarmierenden Kontrollverlust“.

Die Hersteller „können oder wollen ihre Genpflanzen nicht kontrollieren“, glaubt Brendel. Auch zeige sich, dass Schutzmaßnahmen wie Einfuhrverbote „nicht ausreichen“. Die EU müsse ihre Kontrollen verstärken, fordert sie. Zudem sei es notwendig, „alle Reisprodukte, die Langkornreis aus den USA enthalten, vom Markt zu nehmen“. SVEN-MICHAEL VEIT