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… WAS MACHT EIGENTLICH ... Lucy Redler?Essenswahlkampf

Dieser Satz wirft Fragen auf: „Auch ich werde mir mal ein gutes Essen gönnen.“ Sagt Lucy Redler, deren WASG für heute zum Arbeitslosenessen ins noble Borchardts rät. Die Zeche soll übrigens der Finanzsenator übernehmen. Aus „Eat the rich“ wird also „Eat and the rich pay“. Oder auch nicht. Doch das muss Sarrazin beantworten.

Die Geschichte, die Lucy Redler mit ihrem Satz aufwirft, ist die: Was isst die Spitzenkandidatin, wenn sie mal nicht im Borchardts ist und sich ein gutes Essen gönnt? Ein schlechtes Essen? Gar nichts?

Wohl kaum. Hungerharken sehen anders aus. Und auch mit den Hartz-IV-Empfängern, denen die WASG die Flugblätter mit dem Arbeitslosenessen in die Hand gedrückt hat, dürfte Redler, im Broterwerb Zeitschriftenredakteurin, nicht allzu viel gemein haben. Hier die Politik, dort das Stimmvieh. Die Borchardt-Nummer zeigt, dass das bei der WASG nicht anders ist.

Bleibt also die Provokation. Die aber ist längst verpufft, wenn Redler und ihre Redlichen heute zum Gendarmenmarkt kommen. Die Polizei wird da sein, ein paar Türsteher, ansonsten wird nichts passieren. Außer einer WASG-Mitteilung, dass die Armen aus dem Borchardts ausgegrenzt werden. Nichts Neues also.

Etwas anderes wäre es gewesen, wenn Lucy und Co. schwarz gegessen hätten und hinterher ein Bekennerschreiben bei der taz abgegeben hätten. Das wäre wenigstens noch ein Akt der Piraterie gewesen. Stattdessen: Essenswahlkampf. So wird aus der WASG also noch die Wahlalternative kulinarische Gerechtigkeit. Prost Mahlzeit! WERA FOTO: AP

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