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Archiv-Artikel

Der Zusammenbruch ist ganz natürlich

RESSOURCEN Die Nasa prophezeit das Ende der Zivilisation. Ein Happy End ist aber immer noch möglich

Von IA

BERLIN taz | Irgendwann waren alle Hochkulturen am Ende: Die Römer sowieso, auch die Gupta-Dynastie in Indien und die Han-Dynastie in China raffte es dahin, von den Sumerern, Hetitern, Assyrern und Babyloniern sind allenfalls noch hübsche Museums-Exponate übrig.

Das Nasa’s Goddard Space Flight Center hat jetzt eine Studie finanziert, die nach gemeinsamen Ursachen dieser Katastrophen fahndete. Heraus kamen eine düstere Zukunftsprognose und ein Supersturm oder perfect storm. Das bezeichnet in der Meteorologie Wetterphänomene, bei denen sich mehrere Luftströmungen wechselseitig so verstärken, dass es zu einem Sturm kommt, mit dem niemand gerechnet hat.

Ähnlich könnten sich mehrere Faktoren gegenseitig zu einem zivilisatorischen Supersturm aufschaukeln. Zum Kollaps kam es in den letzten 5.000 Jahren immer dann, wenn zwei Entwicklungen zusammentrafen: zum einen die Überbelastung der natürlichen Ressourcen und zum anderen eine immer reichere Elite und eine Verarmung der Massen. Beides ist heute global gegeben, die Eliten sitzen hauptsächlich in den Industrieländern. Die Studie basiert auf einer mathematischen Modellierung solcher Entwicklungen. Weil sie noch exklusiv dem britischen Guardian vorliegt, lässt sich über die Methodik nicht viel sagen.

Der Zusammenbruch sei nicht zu vermeiden, wenn die globale Ungleichheit fortbesteht, schreiben die Autoren. Ihr Rezept dagegen ist nicht nur eine drastische Schonung der Ressourcen, sondern auch ein Abbau der wirtschaftlichen Ungleichgewichte. IA