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Archiv-Artikel

Ausbau der Gedenkstätte am U-Boot Bunker „Valentin“

NS-DENKMAL Baubeginn des Informationswegs rund um den ehemaligen „U-Boot Bunker Valentin“

Rund um die nationale Gedenkstätte im ehemaligen U-Boot-Bunker „Valentin“ in Bremen-Nord entsteht ein Informationsweg mit mehr als 20 Stationen. Der Rundweg soll einen Kilometer lang werden und sei Teil der Umgestaltung der ehemaligen U-Boot-Fabrik der Nationalsozialisten zum Denkort, teilte der Bremer Senat am Dienstag mit. Großformatige Fotos, historische Dokumente und Texte sollen erklären, was hier während der Bauzeit zwischen 1943 und 1945 passiert ist und wie der Koloss nach dem Krieg genutzt wurde. Entlang der Stationen soll auch ein Multimediaguide entstehen und weitere historische Quellen zugänglich werden.

Ausgangspunkt des Rundweges wird ein Besucherzentrum auf der Südseite des Bunkers, das in einer ehemaligen Kfz-Werkstatt der Bundesmarine untergebracht wird. Die dafür notwendigen Umbaumaßnahmen beginnen den Angaben zufolge in den kommenden Wochen. Bis Ende 2015 sollen alle Umbauten abgeschlossen und der Bunker für die Öffentlichkeit geöffnet sein.

Bei der Errichtung des Bunkers sind nach Schätzungen von Historikern bis zu 2.000 Zwangsarbeiter durch Unterernährung, Krankheiten und willkürliche Tötungen ums Leben gekommen. Auf der Baustelle der U-Boot-Werft im Bremer Ortsteil Farge mussten zwischen 10.000 bis 12.000 Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und Deportierte unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten. Der NS-Bunker war zudem eines der reichsweit ersten „Arbeitserziehungslager“ und hatte auch deshalb für die Nazis eine besondere Bedeutung.

Der Bunker wurde nie fertig. Das Werftprojekt hatte mit 400 Metern Länge und einer Breite von bis zu 97 Metern gewaltige Ausmaße. Der Bau ist teilweise 33 Meter hoch, die Betonwände sind bis zu 4,50 Meter dick, die Decke bis zu 7,50 Meter. Für den Ausbau zum „Denkort“ investieren Bund und Land jeweils 1,9 Millionen Euro. Vor allem Jugendliche sollen dabei unterstützt werden, sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen.  (epd/taz)