: Elefantenführer Mehdorn Sahib
BERLIN taz ■ Für jeden Unfug hat Hartmut Mehdorn, der Chef der Deutschen Bahn, Geld, nur vernünftige Übersetzer will er offenbar nicht bezahlen. Zufällig haben wir uns eine der Bahn-Fahrkarten jetzt mal genauer angesehen und sind dabei auf eine Information gestoßen: „Für Gäste mit internationaler Fahrkarte/for passengers with international ticket“. Dort wird der Satz „Bitte wenden Sie sich mit Ihrer Original-Fahrkarte an das Verkehrsunternehmen, bei dem Sie die Fahrkarte gekauft haben“ wie folgt übersetzt: „Along with your original ticket, please contact the transport undertaking from whom you bought the ticket.“ Aus welcher verstaubten britischen Kolonialepoche stammt denn der Übersetzer? Ist „transport undertaking“ so etwas wie eine „Beförderungsmanufaktur“? Oder versteckt sich dahinter ein „Transportbestatter“? Und klingt nicht schon das einleitende „Along“ arg prätentiös? Und muss es nicht überhaupt statt „from whom“ besser „from which“ heißen? Aber wahrscheinlich hat der alte Kolonialherr Hartmut Mehdorn das Ganze selbst übersetzt, um nicht aus der Übung zu kommen. Denn gelernt ist gelernt! Hat der junge Mehdorn Sahib doch bereits zu Queen Victorias Zeiten als Elefantenführer eines florierenden indischen Beförderungsbetriebes gearbeitet. Und was damals gut war, kann heute für die Deutsche Bahn nicht schlecht sein.