piwik no script img

Archiv-Artikel

die anderen über die wahlen in berlin, meck-pomm und schweden

Der Standard aus Wien schreibt: Den Bundesparteien können die anstehenden Landtagswahlen nur eine gewisse Orientierungshilfe geben. Sowohl Berlin als auch Mecklenburg-Vorpommern haben ein Spezifikum, das im Bund fehlt. In beiden Ländern sitzt die Linkspartei in der Regierung und musste jene Erfahrung machen, die auch die Grünen auf der Regierungsbank peinigte: Wer in einer Koalition mitregiert, kann nicht populistisch gegen Hartz IV anschreien, sondern muss die vom Bund vorgegebenen Arbeitsmarktreformen brav umsetzen. Was noch kann man aus dem Wahlkampf lernen? Die an Führungspersönlichkeiten nicht eben reiche SPD: dass eine Partei nichts ist ohne einen charismatischen Spitzenkandidaten. Und die CDU: dass der ohnehin verblassende Glanz einer Bundeskanzlerin längst nicht ausreicht, um das offensichtliche Elend eines Landesverbands zu überstrahlen.

Das Dagebladet aus Oslo meint: Selbst wenn die Sozialdemokraten und ihre grünen und linken Partner einen knappen Sieg einfahren, werden sie sich kaum jubelnd um den Hals fallen: Es ist ein offenes Geheimnis, dass Göran Persson gern ohne seine Partner regieren würde. Schweden steht vor der Wahl zwischen einer zerstrittenen Koalition und einem bürgerlichen Lager, dessen Hauptbotschaft ist: Wir sind uns so einig wie nie zuvor.