: Atlas der Globalisierung: Die neuen Daten und Fakten zur Lage der Welt
Wenn in China ein Sack Reis umfällt, könnte das einen Wirbelsturm in der Lüneburger Heide verursachen. In Wahrheit ist die Globalisierung samt ihren Auswirkungen viel komplizierter: Der neue Atlas der Globalisierung, herausgegeben von Le Monde diplomatique, macht auf 200 farbigen Doppelseiten die ökonomische, mediale und technologische Globalisierung anschaulich. Und behält dabei vor allem im Blick, welche konkreten Auswirkungen diese Veränderungen für die Menschen haben.
Nutzt die Globalisierung den Frauen? Jein, denn es gibt Rückschritte im Fortschritt: Einerseits verbessert sich ihre allgemeine Lage, trotz Ausbeutung auch in den Betrieben der transnationalen Konzerne, andererseits sind sie in der Regel als Erste von Privatisierung und Sozialabbau betroffen - und noch immer sind Armut und Analphabetentum weibliche Attribute. Wie sieht die globalisierte Welt aus der Sicht Tokios aus? Und was ist das für ein Wettbewerb, wenn der hoch subventionierte französische Getreideproduzent, der pro Beschäftigten 1000 Tonnen Weizen jährlich auf den Weltmarkt bringt, gegen den Getreidebauern aus der Sahelzone antritt, der auf sich allein gestellt nur eine Tonne Hirse produziert? Fünf Kapitel mit vielen Schaubildern und Karten widmen sich den folgenden Themen: Die bedrohte Umwelt, die neue Geopolitik nach dem Irakkrieg, die Gewinner und Verlierer der Globalisierung, die ungelösten Konflikte von Afghanistan bis Zypern und der Aufstieg Asiens.
Im Vorwort blickt Klaus Töpfer, ehemaliger Bundesumweltminister und bis 2006 Direktor des UN-Umweltprogramms (Unep) in Nairobi, zurück auf das Jahr 1992 - das Jahr des ersten „Erdgipfels“ in Rio de Janeiro: „Damals wollte man eine neue Zukunftsdimension der Welt denken und ein Programm erarbeiten, das die Vision umsetzt: Frieden und gerechte Entwicklungschancen für alle Menschen, Respektierung der Menschenrechte, eine globale soziale Verantwortung, der Erhalt einer vielfältigen Natur und damit einer stabilen und leistungsfähigen Umwelt“. Lesen Sie selbst, wie weit wir seitdem gekommen sind.