: Auch mal bei der Arge nachfragen
betr.: „Arg erfolglos in Argen“, taz nrw vom 14.8.2006
Schon mehrfach konnte ich nun in der taz über die Arge Köln Einschätzungen nachlesen, die Sie über das Kölner Arbeitslosenzentrum e.V. KALZ in Erfahrung gebracht haben. Es ist zwar löblich, auch dort nachzufragen, aber wie wäre es, einfach mal bei der Arge Köln selbst nachzufragen? Dann hätten Sie erfahren, dass die Arge keinesfalls zu 30 Prozent unterbesetzt ist, aber natürlich die [...] üblichen Probleme hat: bis zu 30 Prozent Produktionsminderung im Leistungsbereich durch schlechte EDV und viele neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die noch nicht so erfahren sind, dass die Arbeit optimal gemeistert werden kann.
Bedauerlich, dass Sie in Ihrem Artikel auch die Chance verpasst haben, die andere Trägerseite der Argen, die Kommunen, zu dem von der NRW-Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit herausgegebenen Controllingbericht Mai/Juni 2006 zu befragen. Dann hätten Sie in Erfahrung gebracht, dass die kommunalen Spitzenverbände gegen dieses Werk schon massiv protestiert haben. Es enthält nicht nur falsche Zahlen [...], sondern auch unsinnige Vergleiche und merkwürdige Wachstumsrankings [...].
Auch werden die Maßnahmen völlig unzureichend dargestellt, weil sie einfach mit der Arbeitslosengeld-I-Schablone betrachtet werden. Im Arbeitslosengeld-II-Bereich gibt es aber zum Beispiel sehr unterschiedliche Ausgestaltungen von Integrationsjobs – mit mehr oder weniger Qualifizierung und sozialarbeiterischer Betreuung. [...] MARLIS BREDEHORST, Sozialdezernentin der Stadt Köln
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