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Archiv-Artikel

Falsch wiedergegebene Position

betr.: „Demokratischer Fahrplan“, Debatte von Harald Klimenta, taz vom 15. 9. 06

Leider hat Harald Klimenta die Position des Verkehrsclubs Deutschland e. V. (VCD) zum Thema Bahnprivatisierung falsch wiedergegeben. Der VCD tritt nicht für einen Verkauf der Bahn an private Investoren ein, sondern lediglich für eine strikte Trennung zwischen den Bereichen Transport und Infrastruktur im Falle der Kapitalprivatisierung. Aus Sicht des VCD muss die gesamte Eisenbahninfrastruktur unabhängig von einem weltweit agierenden Logistikkonzern ausgebaut und betrieben werden und unter staatlicher Kontrolle stehen. Denn die Deutsche Bahn AG ist als wirtschaftliches Unternehmen auf Gewinne ausgerichtet und wird keine verkehrspolitischen Aufgaben im Sinne des Gemeinwohls wahrnehmen.

Wem genau die Transportgesellschaften zukünftig gehören, ist für den VCD nachrangig, da der Staat hier schon heute nichts mehr zu sagen hat. Entscheidend ist das Ziel: mehr Verkehr auf der Schiene durch bessere Angebote zu günstigen Preisen. Dieses Ziel ist allerdings mit Sicherheit eher durch Wettbewerb zwischen unterschiedlichen Transportunternehmen unter klaren Rahmenbedingung zu erwarten als durch ein Quasimonopolunternehmen wie es die DB AG derzeit ist. MICHAEL GEHRMANN, VCD-Bundesvorsitzender