Erster Hilfskonvoi kommt über die Türkei
SYRIEN Insgesamt 80 Lastwagen der UNO überqueren die Grenze und erreichen Qamischli
GENF epd | Knapp 80 Lastwagen der UNO mit Hilfsgütern für Hunderttausende notleidende Menschen haben in den vergangenen Tagen über die Türkei das Bürgerkriegsland Syrien erreicht. Das Regime von Baschar al-Assad habe erstmals nach drei Jahren Konflikt Hilfslieferungen über die Grenze mit dem nördlichen Nachbarland erlaubt, erklärte ein Sprecher des UN-Büros zur Koordinierung humanitäre Hilfe (OCHA) am Dienstag in Genf.
Die UNO hoffe, dass der am Donnerstag begonnenen und nun abgeschlossenen Aktion weitere Lieferungen folgen würden, sagte der OCHA-Sprecher. Die Konvois über den türkisch-syrischen Grenzübergang Nusaybin transportierten Lebensmittel, Decken, Hygieneartikel, Medizin und medizinisches Gerät. Nutznießer sollen Männer, Frauen und Kinder im Norden Syriens sein. Bislang hatte das Assad-Regime Hilfstransporte auf dieser Route verboten, hieß es. Am Dienstag hätten die letzten zwölf Lastwagen die Grenze überquert.
Nusaybin liegt auf der türkischen Seite der Grenze gegenüber von Qamischli in Syrien, der „Hauptstadt“ der Kurdengebiete im Nordosten des Landes. Die Lastkraftwagen seien in Qamischli entladen worden, sagte der OCHA-Sprecher. Beteiligt an den Lieferungen waren den Angaben nach das Welternährungsprogramm, das Flüchtlingshilfswerk UNHCR, das Kinderhilfswerk Unicef, die Weltgesundheitsorganisation sowie die Internationale Organisation für Migration.
UN-Hilfslieferungen über den Landweg aus Jordanien und dem Libanon gestattet das Assad-Regime seit einiger Zeit. Über den Luftweg darf die UNO aus dem Irak humanitäre Güter nach Syrien transportieren. Mehrere Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, darunter solche, die in belagerten Orten leben.