BETWEEN BRIDGES : Weit reisen mit simplen Mitteln
Die Gruppenausstellung „And Life Goes On …“ im „Between Bridges“ zeigt Arbeiten, die sich mit Bewegung und Reisen beschäftigen. Im ersten Raum wird klar, dass man nicht nur auf alles malen kann, sondern auch mit allem. Klara Lidéns rollt nämlich einfach Fleischbällchen oder ihr Fahrrad über das Papier. Jetzt weiß man auch, wie es aussieht, wenn die Spuren von drei Klopsen an der Wand hängen, nämlich lässig. Auch die Mittel, die die anderen Künstler_innen benutzen, sind simpel. In Natascha Sadr Haghighians Arbeit „I Woke Up Like This“ löst sich die Tapete von der Wand, aufgehalten wird sie nur von einem an die Wand gelehnten Schrubber. Der musste bei der überfüllten Eröffnung erst mal am Boden festgetackert werden, weil die Besucher_innen ihn ständig umrannten. Sie stolperten auch über die im zweiten Raum wie zufällig abgestellte Handtasche „Hubert Fichte travelling library“ von Ariane Müller. Ende der 80er reiste sie mit gefälschten Fahrkarten quer durch Europa. Man sieht die Karten und will’s ihr nachmachen. Es muss ja nicht gleich Kunstfälschung sein. NYM
■ Bis 4. 5., Mi.–Sa. 12–18, Keithstr. 15