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Archiv-Artikel

REFORMATIONSTAG VERSUS HALLOWEEN Gut abgehangene Schmankerl

MÜDEN epd/taz | 450 Jahre nach dem Tod von Philipp Melanchthon will eine Kirchengemeinde in der Lüneburger Heide die Lehren des Reformators auf schmackhafte Weise vermitteln. Knusper-Ruten und Lutherfüße sollen Geschmack auf den Reformationstag machen und damit dem aus den USA importierten Halloween den Rang ablaufen, dessen steigende Beliebtheit man in evangelischen Reihen gar nicht gern sieht. Deshalb werden in den zwei Wochen vor dem Reformationstag kulinarische Schmankerl wie die Lutherfüße, das Lutherbrot oder Tetzel-Taler verkauft – weil diese „Bildung durch den Magen geht“, so der Pastor der Gemeinde. Schwierig dürfte das trotzdem werden. Denn Halloween hat seit jeher das bessere Konzept: Wer möchte schon statt tonnenweise Süßigkeiten in sich hineinzustopfen lieber an jahrhundertealten Lutherfüßen lutschen?