NEUES AUS DEM KRIEG (2) : Monatsbinde
Im Ersten Weltkrieg floss viel Blut, die Produktion von Verbandsmaterial wurde hochgeschraubt. Eine findige französische Krankenschwester kam in einem Lazarett auf die Idee, das stark saugfähige Verbandsmaterial als Hygieneprodukt zu verwenden – geboren war die Monatsbinde für Frauen. Davor verwendeten Frauen vor allem Hanf und Baumwolleinlagen, teilweise zur Wiederverwertung. Die Binden aus Verbandsmaterial zum Einmalgebrauch überzeugten eine amerikanische Krankenschwester so, dass sie die Idee mit in ihre Heimat nahm. Es dauerte nicht lang, bis eine US-Firma den Verkaufsschlager witterte und ab 1920 Binden industriell produzierte. Der erste Werbeslogan für die Monatsbinden lautete ganz unbescheiden: „Ein neuer Gewinn für die Frauenwelt.“ Und vor allem ein Gewinn für die Firma, Kimberly-Clark, die noch heute ein Milliarden Dollar schweres Firmenimperium ist.
FERDINAND OTTO
Foto: W. M. Weber/ TV-yesterday