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Archiv-Artikel

kulturwirtschaftsbericht Die alten Griechen hätten gelacht

Es ist ein Trend, der grübeln macht: Immer stärker reagieren Kulturpolitiker auf Forderungen, über die die griechischen Stoiker nur gelächelt hätten: Den wirtschaftlichen Nutzen von Kultur zu belegen hat sich jetzt auch die Hamburger Kultursenatorin hinreißen lassen. Scheinbar adäquates Mittel: der nun vorgelegte Kulturwirtschaftsbericht. Die stille Hoffnung: dass die Diskussion um die Legitimität des Kulturellen ein Ende haben möge.

Kommentarvon PETRA SCHELLEN

Doch die Hoffnung trügt: Ohne Not erlauben solche Studien Skeptikern, ihren Zweifel zu zementieren. Denn eines haben die beflissenen Kulturpolitiker übersehen: Wirtschaftlichkeit kann nicht Ergebnis einer solchen Studie sein – egal, wie sehr man sich müht, wirtschaftskompatibles Vokabular zu bedienen. Effizienz kann ein Nebeneffekt künstlerischen Schaffens sein, sie muss es aber nicht.

Denn zunächst geht es um anderes: um die Freiheit von Pragmatismus, um Kreativität. Auch um das Risiko – etwa in der freien Künstlerexistenz –, ohne dass dies von New-Economy-Strategen als „imponierendes Selbständigkeits-Modell“ vereinnahmt würde.

All dies sollte für Kulturpolitiker selbstverständlich sein. Es sollte ihnen eine Ehre sein, die Messbarkeit kulturellen Schaffens gar nicht erst zu erwägen. Das Gegenteil ist der Fall.

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