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: Alternative Preisträger

Uexküll-Stiftung ehrt den WSF-Schöpfer. Die dotierten Preise gehen nach Indien, Kolumbien und in die USA

STOCKHOLM dpa ■ Der Brasilianer Chico Whitaker Ferreira erhält den Alternativen Nobelpreis für die Schaffung des Weltsozialforums sowie seinen Kampf gegen die Korruption in seiner Heimat. Der nicht dotierte Ehrenpreis wird ihm für seine „lebenslange Arbeit für soziale Gerechtigkeit“ überreicht, mit der er gezeigt habe, dass „eine andere Welt möglich ist“, teilte die Stiftung „Right Livelihood Award“ („Preis für richtiges Leben“) gestern mit.

Die mit zusammen zwei Millionen Kronen (220.000 Euro) dotierten drei Alternativen Nobelpreise gehen an den US-Publizisten Daniel Ellsberg (75), die indische Frauenrechtlerin Ruth Manorama und das kolumbianische Medellín-Lyrikfestival. Ellsberg hatte als Mitarbeiter des US-Verteidigungsministerims Ende der 60er-Jahre geheime Pentagon-Papiere an Medien geschleust, mit denen unwahre Angaben der Regierung über den Vietnamkrieg enthüllt werden konnten. Ellsberg wurd als „Whistleblower“ international berühmt.

Die 1952 in Indien geborene Ruth Manorama erhielt einen Preis als Frauenrechtlerin und für die Bekämpfung des Kastensystems in ihrer Heimat. Das ab 1991 durchgeführte Poesiefestival im kolumbianischen Medellín wurde ausgezeichnet, weil es unter den Bedingungen stark verbreiteter Gewalt durch Drogenhändler und anderen zeige, dass „Kreativität, Schönheit, freier Ausdruck und Kommunikation inmitten tiefer Angst und Gewalt blühen und beide überwinden können“.

Die Alternativen Nobelpreise wurden 1980 von Jakob von Uexküll gestiftet. Die Auszeichnungen werden am 8. Dezember im schwedischen Reichstag überreicht.

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