: Revolution in Monolizien
Drei Schulen begingen gestern in der Bürgerschaft gemeinsam einen „Aktionstag gegen Rassimus“
Die gute Nachricht zuerst: Am Ende hat die Revolution gesiegt. Es ist die „Bürgerinitiative für Glück und Ordnung“, die gestern im Parlament gewaltsam gegen die Diskriminierung Blauäugiger in Monolizien opponierte. Angestiftet wurden die AktivistInnen vom SPD-Innenpolitiker Hermann Kleen – ein Planspiel im Rahmen des „Aktionstages gegen Rassismus“ gab ihm die Gelegenheit dazu. Die Lage in Monolizien ist ähnlich der der Weimarer Republik: Die Arbeitslosigkeit ist hoch, die Staatsschulden auch, zudem herrscht Wohnungsnot. Der Ausgang des Planspiels ist indes offen: Revolution oder Gewaltherrschaft, das ist Sache der SpielerInnen.
Der Bürgerschaftsabgeordnete Kleen war gestern einer der wenigen Politiker in der Bürgerschaft: Der Aktionstag galt den SchülerInnen dreier bremischer Schulen, die die Plakette „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ verliehen bekamen. Die Gesamtschule Mitte gehört dazu, das Schulzentrum Walle und die Johann-Heinrich-Pestalozzi-Schule.
Das Planspiel soll nicht nur zeigen, wie es ist, Opfer von Diskriminierung zu sein. Auch die Täterperspektive müssen die SchülerInnen besetzen – und dabei erfahren, wie es ist, im zuständigen „Amt für die Verbreitung guter Nachrichten“ ein, wie Kleen es formuliert, „Handlanger der Macht“ zu sein. Spielleiter Henning Homann sieht es weniger drastisch: „Diskriminierung ist ein gesellschaftlicher Mechanismus, dem jeder zum Opfer fallen kann.“ mnz