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Archiv-Artikel

LESERINNENBRIEFE

Konsequente Ablehnung

■ betr.: „Anerkennung für Umweltverbände“, taz vom 2. 4. 14

Wer die Atomtagung am vergangenen Wochenende in Berlin bis zum Schluss verfolgt hat, dem wurde überdeutlich, dass nicht nur alle Anti-Atom-Initiativen, sondern auch Greenpeace und weitere Umweltverbände eine Teilnahme an der Endlagersuchkommission konsequent ablehnen.

Von „ausgestrahlt“, BUND und einigen anderen Gruppen wurden Bedingungen genannt, unter denen ein Mitmachen unter Umständen in Betracht gezogen werden könnte. Diese Bedingungen können aber durch eine völlig unverbindliche (und zudem abgeschwächt in „könnte“ und „möglich“) Bundestagsresolution in keiner Weise erfüllt werden. Sehr schön kann man das zum Beispiel auch an der Formulierung „So bekennt sich der Bundestag zum unumkehrbaren Atomausstieg“ feststellen: Wenn das ehrlich gemeint wäre, hätte man sich doch schon längst sehr schnell auf eine entsprechende Grundgesetzergänzung verständigen können …

Wer unter diesen Bedingungen nun einknickt und doch in die Kommission gehen will, blamiert sich vor der gesamten Anti-Atom- und großen Teilen der Umweltbewegung.

MICHAEL HARENGERD, Münster

Traurig

■ betr.: „Langzeitarbeitslose sind keine 8,50 Euro wert“, taz vom 2. 4. 14

Traurig, zu wissen, das CDU und SPD immer mehr Ausnahmen ins Mindestlohngesetz einfügen. Die schwarz-rote Bundesregierung schafft so immer mehr Arbeitnehmer in diesem Land, die von ihrem Lohn sich und ihre Familien nicht mehr ernähren können. Von der späteren Altersarmut nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben ganz zu schweigen.

Eine arbeitnehmerfreundliche Sozial- und Arbeitsmarktpolitik war von der zuständigen Bundesministerin Andrea Nahles (SPD) als großer Befürworterin der unsozialen Hartz-IV-Gesetze sowieso nicht zu erwarten. ALBERT ALTEN, Wernigerode

Doof oder bösartig?

■ betr.: „Ausnahme für Langzeitarbeitslose“, taz.de vom 1. 4. 14

Das kommt dabei raus, wenn vom Staat überversorgte Politikerdarsteller die Bedingungen von Arbeitnehmern und Arbeitslosen beschließen. Einfach nur doof, oder bösartig? Auf jeden Fall jetzt schon eine tragische Fehlbesetzung im Arbeitsministerium.

RAINER B., taz.de

Wer hat uns verraten?

■ betr.: „Ausnahme für Langzeitarbeitslose“, taz.de vom 1. 4. 14

Die „Arbeitgeber“ stellen nur noch Langzeitarbeitslose ein (und kassieren dafür noch einige tausend Euro Zuschuss vom Arbeitsamt) und schmeißen sie nach sechs Monaten wieder raus. So wird’s laufen. Wer hat uns verraten …? PEZZEYRAUS, taz.de

Geschäftsmodell Billiglöhner

■ betr.: „Ausnahme für Langzeitarbeitslose“, taz.de vom 1. 4. 14

mir ist völlig schleierhaft, was denn nur der grund für diese ausnahmeregelung sei. ist die arbeit von langzeitarbeitslosen nach meinung der regierung einfach absolut keine 8,50 wert? ist es das? oder – kritik der wirtschaft – basiert ein ganzes geschäftsmodell auf der basis von billiglöhnern, die dann nach sechs monaten probezeit wieder aus dem system ausgeschleust werden und, schau an, wieder als langzeitarbeitslose gelten? man könnte diesen unternehmern ja nicht einfach die existenzgrundlage entziehen.

THE REAL GÜNNI, taz.de

Piloten strafen SchülerInnen

■ betr.: „Lufthansa streicht 3.800 Flüge“, taz vom 1. 4. 14

Der Streik fällt genau auf die ersten drei Ferientagen der niedersächsischen und Bremer Osterferien. Mehr Geld und Beibehaltung der betriebsinternen Frührente, das sind die Forderungen der Piloten von Deutschlands größter Fluggesellschaft Lufthansa. Doch wieso müssen es denn die Ferien sein? Bestraft werden hierbei vor allem Schüler, Familien und Lehrer, welche die meisten Flüge in diesen Tagen gebucht haben. Sie können es sich nicht aussuchen, wann sie Urlaub machen, sondern sind an die vom Kultusministerium definierten Ferientage gebunden.

ALEXANDER VALERIUS, 17 Jahre, Braunschweig

Verdrehte Argumentation

■ betr.: „Eine Stoppuhr hilft“, taz vom 1. 4. 14

Handelt es sich bei dem Interview „Eine Stoppuhr hilft“ um einen Aprilscherz?! Anders können wir uns die verdrehte Argumentation hinsichtlich einer vermeintlichen Benachteiligung von Männern in Führungspositionen samt der Erwähnung von „berühmten Damenrunden“ (etc.) nicht erklären.

SÖREN JOHST, ISOLDE AIGNER, Düsseldorf

Ja, es handelte sich um einen Aprilscherz.

Heide Oestreich, Inlandsredaktion