Der Dissens über den Nicht-Dissens

HSH NORDBANK Das Schicksal von Bankchef Dirk Jens Nonnenmacher steht bis Dienstag zur Disposition

In der HSH-Nordbank-Affäre gibt es weiterhin Differenzen zwischen den Anteilseignern Hamburg und Schleswig-Holstein. Der Kieler Wirtschaftsminister Jost de Jager erklärte am Freitag, er sei sich mit Hamburgs Finanzsenator Carsten Frigge (beide CDU) einig, dass zunächst alle Vorwürfe geklärt werden müssten, ehe sich Schlüsse ziehen ließen. „Es gibt keinen Dissens. Oberstes Ziel ist es, die Bank zu sanieren“, sagte er.

Zuvor indes hatte de Jager dem umstrittenen Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher eine Frist bis zum gestrigen Freitag gesetzt, sich zum Vorwurf des Ausspähens von Politikern zu erklären. Dazu hatte ein Sprecher Frigges erklärt: „Hamburg stellt keine Ultimaten.“

Der grüne Koalitionspartner der CDU in Hamburg dagegen stellte sehre wohl ein Ultimatum an Nonnenmacher: „Entweder es gibt bis Dienstag ein glasklares Dementi zu den aktuellen Vorwürfen oder er muss gehen“, so der grüne Fraktionschef Jens Kerstan. „Wir werden die üblichen Spielchen nicht mitmachen, die Sachen auf die lange Bank zu schieben.“

Am Donnerstag hatte sich der Aufsichtsrat hinter Nonnenmacher gestellt. Die Bank dementierte tags darauf, Politiker ausgespäht zu haben.

Am Freitagabend wollte der Parlamentarische Untersuchungsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft Ex-Finanzsenator Michael Freytag (CDU) vernehmen. Am Dienstag wird sich das Kabinett in Kiel mit der Affäre befassen.  (dpa/taz)