die anderen über den Mord an der russischen Journalistin Anna Politkowskaja :
In Rom schreibt La Repubblica: Anna Politkowskaja wurde nicht von einem eifersüchtigen Ehemann getötet, sondern wegen ihrer Auffassung von Journalismus. Sie war die einzige russische Journalistin, die trotz der Gefahren, die Ermittlungen zu dem von Wladimir Putin in Tschetschenien geführten Krieg mit sich bringen, keinen Rückzieher gemacht hat. Sie war eine Frau mit außergewöhnlichem Mut. Ihr Tod ist ein Zeichen. Russland ist mittlerweile zum Autoritarismus zurückgekehrt. Nicht zum Kommunismus, aber zu einer Polizeidiktatur, jener eines Ex-Spions des KGB, der grausam, aber leider auch sehr beliebt ist.
In Kopenhagen schreibt die liberale Politiken: Jüngst wurde der Vize-Nationalbankchef auf offener Straße ermordet, der im kranken Finanzsektor aufräumen sollte. Jetzt hat man Russlands herausragende unabhängige Journalistin erschossen in einem Fahrstuhl gefunden. Der Mord an Politkowskaja wurde zu einem Zeitpunkt verübt, da der Kreml mit unerhörter Brutalität die Schlinge um den kleinen Nachbarn Georgien mit massiven Sanktionen, Ausweisungen und Schikanen enger zieht. Dieser Mord ist eine Tragödie und ein Symbol für das Russland von Putin mit seiner verstörenden Mischung aus Furcht, Machtvollkommenheit und brutaler Schamlosigkeit.