LEAP – LAB FOR ELECTRONIC ARTS AND PERFORMANCE : Spekulierende Sinnesapparate und empfindsame Maschinen
Die Gruppenausstellung „Obsessive Sensing“ ergründet die menschliche Obsession, Gefühle, Naturphänomene und Dinge mit Hilfe technischer Konstruktionen messen zu wollen. Durch Eintauchen in ein Wasserbecken lässt sich etwa der „Ripple Counter“ aktivieren. Sensorbetriebene Kugeln zählen, was sich in der realen Welt nicht zählen lässt: die Unendlichkeit von Wellen. Messapparate erscheinen also als merkwürdige Versuche, Sinneswahrnehmungen zu ersetzen. Jamie Ellen hat einen Lügendetektor gebaut, der lediglich die Reden von George W. Bush oder Bill Clinton für seine Messungen benötigt. Ein ähnlicher Algorithmus wurde zur Verteididung George Zimmermann‘s im Fall Trayvon Martin benutzt. Unschuldig sind die hier im Raum verstreuten Maschinen und technischen Geräte nicht. Rosemary Lee hat auch gleich das Megadatenspeichersystem Cloud symbolisch zerlegt: Die Komponenten eines Smartphones liegen in Kondenswasser herum: ein feuchter Umweg zur Privatsphäre. NYM
■ Bis 26. 4, Di–Sa 12–18 Uhr, Leipziger Str. 63