: Schotter für Schottern
BENEFIZ In der Fabrik sammeln Punk-Ikonen und Blues-Legende Geld für den Castor-Widerstand
Das Mädchen juchzt, als ihm der Flyer in die Hand gedrückt wird. „Echt cool, geil! Da kann ich ja mit meiner Mutter hingehen“, sagt die 16-Jährige. „Und wir sind sogar mal einer Meinung.“ Am Mittwoch treten Musiker auf, die in verschiedenen Generationen groß geworden sind, die aber eine Meinung verbindet: Schluss mit Atomkraft, keine Castor-Transporte nach Gorleben.
So haben sich für ein Benefizkonzert zugunsten der Bäuerlichen Notgemeinschaft im Wendland die Punk-Ikonen von Slime, die Blues-Legende Abi Wallenstein und die Hamburger Ska-Formation Rantanplan angekündigt. „Schotter gegen den Atomzug“, lautet das Motto des Benefiz-Konzerts. Und auch der Hip-Hopper Jan Delay soll seine Teilnahme – wie aus Musikkreisen zu erfahren ist – zugesichert haben. „Bestätigen können wir das offiziell nicht, wir dementieren das aber auch nicht“, sagt Organisator Oliver Neß. 10.000 Euro hofft Neß durch das Konzert für den Widerstand im Wendland einspielen zu können.
„Überdies informieren weitere Künstler, Professoren, Unternehmer sowie Bauern über die Protestpläne für das erste November-Wochenende“, so Neß. Veranstaltet wird das Konzert von der Initiative „Unternehmer gegen Atomkraft“. Der Zusammenschluss von Betriebsinhabern hatte bereits 2009 den Anti-Atomtreck der wendländischen Bauern nach Berlin gesponsert. „Wir dokumentieren mit unserem unternehmerischen Engagement die eindrucksvolle gesellschaftliche Breite, die der Widerstand gegen die fortgesetzte Nutzung der Atomenergie inzwischen erreicht hat“, sagt Ingo Werth vom Kfz-Betrieb „Autodock“. „Wir wollen tatkräftig die Menschen unterstützen, die diesen Widerstand im November auf die Straßen und Schienen tragen, auf denen der Atomzug Richtung Gorleben gebracht werden soll.“
Ralf Gauger vom Handwerksunternehmen „Aufbau“ ergänzt: „Unser Sponsoring kann zu geeigneten Maßnahmen beitragen, mit denen die Schienen und Straße unpassierbar werden.“ Die Moderation übernimmt Ex-Mopo-Verleger Frank Otto, der noch am Abend der BI die Einnahmen übergeben wird. KVA
■ Mi, 3. 11., 20 Uhr, Fabrik, Barnerstraße 36