: Polizei kontrolliert fast 1.000 Rocker
Seniorenkultur Drei Festnahmen vor Geburtstagsfeier der Hells Angels. Zahlreiche Waffen beschlagnahmt
Bei Kontrollen vor einer Rocker-Party im Stadtteil Hohenschönhausen hat die Polizei am Wochenende Waffen beschlagnahmt und drei Personen festgenommen. Das Treffen sei am Sonntagmorgen gegen 6 Uhr ohne größere Störungen zu Ende gegangen, sagte ein Polizeisprecher. Insgesamt seien von Samstagabend an exakt 944 Gäste kontrolliert worden, die in das Vereinsheim der „Hells Angels MC Nomads“ in der Gärtnerstraße wollten. Dort feierte das sogenannte Chapter des Motorradclubs sein zehnjähriges Bestehen.
Dem Sprecher zufolge wurden bei den Kontrollen mehrere Messer, ein Beil und eine Axt gefunden. An einem Motorrad war der Ölmessstab zu einer Stichwaffe umgearbeitet worden. Gegen drei der Kontrollierten lagen Haftbefehle vor. Sie wurden festgenommen.
Zu einem Zwischenfall kam es, als etwa 30 Menschen unkontrolliert auf das Gelände gelangen wollten. Die Polizisten drängten die Gruppe ab. Ein Wasserwerfer wurde vor der Gruppe postiert. Danach verhielten sich die Rocker weitgehend ruhig. Neben Personen wurden auch 33 Autos und fünf Motorräder überprüft. Insgesamt war die Polizei mit vier Hundertschaften im Einsatz, darunter befanden sich auch Spezialkräfte des Landeskriminalamtes und Hundestaffeln.
Die Polizisten hatten sich an mehreren Zugangswegen und -straßen postiert, um anreisende Teilnehmer des Treffens gleich nach mitgeführten Waffen und Drogen zu durchsuchen. Ziel war es auch, Auseinandersetzungen mit verfeindeten Gruppierungen anderer Motorradclubs zu verhindern, wie der Polizeisprecher sagte.
In der Vergangenheit war es in Berlin und Brandenburg immer wieder zu bewaffneten Konflikten zwischen Mitgliedern der rivalisierenden Motorradclubs „Hells Angels“ und „Bandidos“ gekommen, die beide der organisierten Kriminalität zugerechnet werden. In Berlin-Wartenberg wurde im vergangenen Jahr ein Rocker getötet, der möglicherweise von den „Hells Angels“ zu den konkurrierenden „Bandidos“ wechseln wollte. Im rheinland-pfälzischen Anhausen erschoss im März dieses Jahres ein „Hells Angels“-Mitglied einen Polizisten. (dapd)