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Archiv-Artikel

Giftmüllreste bleiben in Estland

Der Tanker „Probo Koala“, der in der Elfenbeinküste illegal Giftmüll abgeladen hat, wird geleert. Reste sollen auf einer Deponie nahe der russischen Grenze gelagert werden

Von WOLFF

STOCKHOLM taz ■ Die Reste des Giftmülls, die noch an Bord der „Probo Koala“ gefunden wurden, nachdem das Schiff in Estland beschlagnahmt worden war, landen in einer Sondermüllanlage in Estland.

Die estnischen Behörden und die Reederei des Chemiekalientankers, der für die Giftmüllkatastrophe in der Elfenbeinküste verantwortlich ist, haben lange verhandelt. Nun wurden sie sich einig, die 600 Tonnen Öl- und Chemiereste, die in den Tanks gefunden wurden, zur Sondermülldeponie Vaivara zu schaffen. Dort soll der Giftmüll behandelt, die Ölreste verbrannt und der Rest abgelagert werden.

Vaivara, das nahe der russischen Grenze im östlichen Estland liegt, wurde mit EU-Hilfe vor sechs Jahren als nationale Sondermülldeponie des Landes eröffnet. Das Umweltministerium in Tallinn erklärte, dass der Giftcocktail nach einer Behandlung dort sicher gelagert werden kann. Die Kosten von mindestens 160.000 Euro würden von der Reederei getragen. Die unter der Flagge Panamas fahrende „Probo Koala“ hatte Anfang September rund 400 Tonnen Giftmüll in der Elfenbeinküste abgeladen. Gechartert war das Schiff vom niederländischen Trafigura-Konzern.

Der Giftmüll war auf Müllhalden in der Millionenstadt Abidjan abgeladen worden. Daraufhin starben acht Menschen, zehntausende Menschen wurden im Krankenhaus behandelt. Estland setzte den Tanker Ende September in einem Hafen im Westen des Landes fest. WOLFF