: Diakoniechefin will Arbeit für alle
In der Debatte um die Herausbildung von „Unterschichten“ in Deutschland hat Berlins Diakoniechefin Susanne Kahl-Passoth mehr öffentliches Engagement für sozial Benachteiligte gefordert. Der „eigentliche ethische Skandal“ sei die Verletzung des Grundrechts auf ein menschenwürdiges Leben durch die aussichtslose Situation vieler Menschen auf dem Arbeitsmarkt, sagte die evangelische Theologin. Sie sehe aber keinen „Königsweg aus der verfestigten Situation“. Notwendig sei vor allem die Schaffung auf Dauer angelegter sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplätze insbesondere im gemeinnützigen Bereich. Das biete Menschen, die auch bei veränderter Arbeitsmarktlage keine Chance auf den Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt haben, eine Perspektive. Zugleich verteidigte die Diakoniechefin die 1-Euro-Jobs. Sie würden in der aktuellen Armutsdebatte „zu Unrecht gescholten“, sagte sie. Für viele seien sie „leider der einzige Ausweg aus dem Zwang zur Untätigkeit und aus der menschenunwürdigen Beschäftigungslosigkeit“. EPD