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Es soll rote Rosen regnen, nein, besser eurowerte Kulturpreise: Der niedersächsische Kunstpreis sowie der Nicolas-Born-Preis für Literatur wurden gestern in Hildesheim verliehen. Der mit 15.000 Euro dotierte Kunstpreis geht an den Braunschweiger Kunstprofessor Bogomir Ecker. Den ebenfalls mit 15.000 Euro verbundenen Nicolas-Born-Preis für Literatur erhält der aus Göttingen stammende Autor und Dramatiker John von Düffel. Der Förderpreis für bildende Kunst wird an die Malerin Antje Schiffers verliehen, Paul Brodowsky erhält den Literatur-Förderpreis des Landes.

Und gestern begannen auch die traditionellen Kleist-Festtage mit einem Vortrag und einer Lesung in Frankfurt (Oder). Mit dem Fest ehrt die Stadt den Dichter Heinrich von Kleist, der hier 1777 geboren wurde. Zur Eröffnung betrachtet der Journalist Jens Bisky Kleists journalistische Kurzprosa. Danach lesen Ulrich Horstmann, Kleist-Preisträger von 1988, und Kathrin Passig, Bachmann-Preisträgerin von 2006.

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung befasst sich auf ihrer Herbsttagung mit dem Herbst des Lebens, also weniger poetisch dem Thema Alter. Und das liegt sicher nicht daran, dass der mit 40.000 Euro dotierte Georg-Büchner-Preis posthum verliehen wird, an den am 4. Oktober in Frankfurt am Main verstorbenen Lyriker Oskar Pastior. Eher ist es die Sorge, dass ein Fundus an Wissen und Erfahrung verschleudert wird, wenn schon 65-Jährige abgeschoben werden, wie der Präsident der Akademie, Klaus Reichert, sagt, der das Thema denn auch noch einmal präzisiert: Alter als Problem für Künstler. Manchmal allerdings auch eine Gelegenheit endlich, kompromisslos zu werden, eben ein Künstler, der im Alter neue Wege geht.

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