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Archiv-Artikel

die anderen über die katastrophale lage im irak

Die britische Tageszeitung The Guardian kommentiert den britischen Einsatz im Irak: Wann auch immer die britischen Truppen aus dem Irak verschwinden: Sie werden ihre Mission nicht vollenden, sondern sich davon zurückziehen. Die ständigen Behauptungen von Premierminister Tony Blair, dass die USA und Großbritannien dem Irak Sicherheit und eine funktionierende Demokratie bringen werden, werden von Tag zu Tag fadenscheiniger. Früher konnte der Premierminister mit seinem rhetorischen Zauber noch andere überzeugen. Aber heute scheint er der Einzige zu sein, der an die Illusion, die er selbst geschaffen hat, noch glaubt.

Die Pariser Tageszeitung Libération meint zur Irakpolitik der USA: Jeden Tag versinkt der Irak weiter im Sumpf der Gewalt. Washington wird ungeduldig, weil die irakische Regierung nicht vorankommt. Die Nervosität spiegelt das Fehlen einer strategischen Perspektive der größten Weltmacht wider. Wie beim Vietnamkrieg verliert sie alles, wenn sie übereilt abzieht; aber sie verliert auch, wenn sie in einen Konflikt hineingezogen wird, der nicht zu gewinnen ist. James Baker muss eine mit den syrischen und iranischen Nachbarn ausgehandelte Formel für einen Rückzug vorschlagen, der Amerika die Ehre und dem Irak das Überleben garantiert. Eine unmögliche Aufgabe.