Vormerken: La mér du desire
Die Ex-Hamburgerin Bernadette la Hengst hat die letzten Monate genutzt, nach Berlin umzuziehen und mit „La Beat“ das langersehnte Nachfolgealbum ihres Solodebüts „Der beste Augenblick in deinem Leben“ aufzunehmen. Es bleibt bei tanzbaren Elektrochansons, die nach Glamsounds und Soulbeats greifen. Die engagierte Musikerin, Bookerin und Straßentheateraktivistin kennt keine Grenzen. Warum sollte sie auch? Mit ihrem eingängigen Crossover, der jeden Rhytmus aufgreift, solange er nur ans Herz und in die Beine geht, kreiert La Hengst ihren ganz eigenen Sound, „RnLaB“ eben, der jedes Lied erscheinen lässt, als wär es für die ganze Welt und doch nur für dich ganz allein gemacht. Morgen wird sie supported von Tanja Frinta (Ex-Holly May), deren Alter Ego „Lonely Drifter Karen“, ein wenig an Björk gemahnend, einem natürlich-naiven Traum vom Showbusiness nachängt. Die geborene Österreicherin hat in ihrer Wahlheimat Schweden einen feengleichen Indiepop entwickelt, der, ähnlich wie bei La Hengst, Ausdruck des Verlangens, der Suche, der Wanderschaft ist. Ohne den beiden Frauen Böses wünschen zu wollen, hofft man, dass dieses tiefe Verlangen nicht so bald gestillt und stattdessen zu guter Musik destilliert wird.
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