Vormerken
: Ausgedachte Begegnung

„Schumann, Schubert und der Schnee“: 28./29. Oktober, 20 Uhr, Arena Treptow, Eichenstraße 4

Robert Schumann und Franz Schubert sind sich nie begegnet, war Ersterer doch 18 Jahre alt und begann gerade erst eine seriöse musikalische Ausbildung, als der Kollege 1828 starb. Hans Neuenfels, der zuletzt als Regisseur der aus Terrorangst abgesetzten „Idomeneo“-Inszenierung Schlagzeilen machte, hat ein fiktives Zusammentreffen der beiden Liedkomponisten zu deren Musik und einem neuen Libretto inszeniert. Aus der Sicht Schumanns werden beide Künstlerexistenzen nebeneinandergestellt und verglichen. Kompositorische und biografische Gemeinsamkeiten und Unterschiede sollen hierdurch verdeutlicht werden. Während sich Schumann, der Sesshafte, um das Aufbauen einer bürgerlichen Welt bemüht, um in ihr Halt zu finden und aus ihr schöpfen zu können, ist Schuberts Geist vom Wandern und Weiterziehen ergriffen. Sehnsucht nach Partnerschaft dagegen verbinden die stark gefährdete und labile Psyche der beiden Musiker genauso wie die vermutliche Ursache für beider Krankheit und Tod: Syphilis. Neuenfels’ Oper für Klavier und Gesang ist als Auftragswerk für die Ruhrtriennale entstanden und kommt in Kooperation mit der Arena und der Komischen Oper am Wochenende zur vorläufig einzigen Berliner Aufführung.