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Archiv-Artikel

Was macht die Bewegung?

Mit Blick gen Osten den Kopf einziehen

Die Ostermärsche haben keinen Zulauf erhalten und die neuen Montagsdemonstrationen werden gleich zum Start zerrieben. Ein Teil der linken Szene drückt alle Teilnehmer*innen pauschal und kraftvoll nach rechts: „Antisemiten, Verschwörungstheoretiker, Rechtsoffen“. Die Nazis breiten schon mal die Arme auf und ziehen fleißig von rechts außen. Und die Medien kloppen von oben ordentlich drauf. In zwei Wochen sind die Montagsdemos dann wieder Geschichte oder tatsächlich nur noch ein Gemisch von Spinnern. Die Inhalte aber verschwinden nicht so schnell. In Osteuropa wird aufgerüstet, Truppen verlegt und nach alter imperialistischer Manier um Wirtschaftsräume und Rohstoffe gerungen. Das klar zu benennen und EU, USA und Nato ebenso als Agressoren zu outen und verantwortlich zu machen wie Russland, das trauen sich derweil nur wenige. Es verlangt viel Mut, in Zeiten der medialen Hegemonie den Kopf aus dem Mainstream zu stecken. Ein merkwürdiger Zustand, zumal die Mehrheit der Bevölkerung eine klare Meinung hat. Trotz aller Meinungsmedien sind die Deutschen immer noch nicht antirussisch eingestellt und haben auf einfache Weltbilder in Schwarzweiß keinen Bock mehr.