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Archiv-Artikel

Terrorverdächtige Blusen- und Rockfalten

BODYSCANNER Die Test-Geräte für Passagierkontrollen am Hamburger Airport weisen hohe Fehlerquote auf

„Viele Nachkontrollen sind für uns keine Überraschung“

Sprecherin der Bundespolizei

„Es darf nicht sein, dass die Kontrollen wesentlich länger dauern als bisher“, sagte Michael Eggenschwiler, Chef des Hamburg Airport, im September zu Beginn der Testphase der Nacktscanner am Flughafen durch die Bundespolizei. Nun besteht Klarheit: Sie dauern länger und Experten-Warnungen vor der unausgereiften Technologie sind eingetreten.

Grund der Probleme: Der beiden Körperscanner der US-Firma L3 Communications and Detection Systems, mit denen eigentlich am Körper verborgene Sprengstoffe und Waffen aufgespürt werden sollen, weisen eine hohe Fehlerquote auf und sehen Problemzonen, wo es keine Probleme gibt. So schlagen die Bodyscanner schon bei Falten in Blusen und Röcken oder in Hemden und Hosen Alarm. Dann müssen Passagiere von Bundespolizisten mit Metalldetektoren nachkontrolliert werden.

Auch mehrere Kleidungsschichten machen den Geräten Probleme. Vor den Schaltern mit den Körperscannern, die freiwillig von Passagieren angesteuert werden, bilden sich oft lange Schlangen. Manchmal liegen die Nachkontrollen bei 100 Prozent.

„Viele Nachkontrollen sind für uns keine Überraschung“, sagt die Sprecherin der Bundespolizeipräsidiums in Postdam, Sandra Pfeifer. „Zu Flugverspätungen ist es aber nicht gekommen.“ Die Geräte seien sehr sensibel eingestellt worden, um die „Grenzen links und rechts“ auszuloten. „Ziel dieses Feldtestes ist es, Kinderkrankheiten und Verbesserungspotenzial zu erkennen.“

Die Testphase soll bis März dauern. Dann beginnt die Auswertungsphase, ob das 130.000 Euro teure Gerät, das nicht mit Röntgenstrahlen, sondern Millimeterwellen arbeitet, flächendeckend in Deutschland eingeführt werden kann. KAI VON APPEN