: Was die Stunde schlägt
Die Zeitumstellung feiert ein Jubiläum: Vor 90 Jahren wurde die Sommerzeit in Deutsch- und in Irland eingeführt. Hierzulande wurde sie aber mit dem Kaiserreich beerdigt. Erneut verordnet wurde sie 1975 von der EU infolge der Ölkrise: Man wähnte, durch die Umstellung Strom zu sparen. Momentan wird überlegt, auf die herbstliche Rück-Umstellung zu verzichten. Brüssel entscheidet darüber im kommenden Jahr.
Unabhängig davon begeht die Physikalisch Technische Bundesanstalt (PTB) anlässlich der Zeitumstellung eine „Lange Nacht der Zeit“. Das Programm reicht von Vorträgen über Konzerte bis zu Carrera-Bahnrennen mit Tempomessung, beginnt heute, um 19 Uhr, und endet neun Stunden später am Sonntag um 3 Uhr.
Maßeinheit für die Zeit ist die Sekunde. Bis in die 1950er Jahre hinein war eine Sekunde der 86.400ste Teil des mittleren Sonnentages, heute ist der Tag definiert als das 86.400fache einer Sekunde, die wiederum das 9..192.631.770-fache der Periodendauer der dem Übergang zwischen den beiden Hyperfeinstrukturniveaus des Grundzustandes von Atomen des Nuklids Caesium-133 entsprechenden Strahlung ist. Das erleichtert die Messung bedeutend. TAZ