: Betr.: Kindesmißhandlung
JESSICA, 7, aus Hamburg verhungerte im März 2005. Das Mädchen wog zum Zeitpunkt seines Todes gerade einmal neuneinhalb Kilo – so viel wie ein normal entwickeltes zweijähriges Kind. Die Obduktion ergab, dass Jessica in ihrer Verzweiflung Teppichfasern und ihre eigenen Haare gegessen hatte. Sie erstickte schließlich an ihrem Erbrochenen. Erst als Jessica gestorben war, alarmierte ihre Mutter einen Arzt. Das Leiden des Mädchens hatte in der Hochhaussiedlung in Hamburg-Jenfeld niemand bemerkt. Dabei war Jessica längst schulpflichtig, hat aber nie eine Schule besucht. Zwar klingelten Mitarbeiter des Schulamts an der Wohnungstür. Sie wurden aber nicht hineingelassen und informierten auch nicht das Jugendamt. Auch die Nachbarn gaben an, das Kind weder je gesehen noch sein Martyrium bemerkt zu haben. Die Eltern wurden im November letzten Jahres wegen Mordes durch Unterlassen und Misshandlung Schutzbefohlener zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt.