: IN ALLER KÜRZE
Armutszeugnis
Für die „Inklusion“ – also das gemeinsame Unterrichten von SchülerInnen mit und ohne besonderen Förderbedarf – darf es keinen Finanzierungsvorbehalt geben. Das verlangt Jost Beilken, bildungspolitischer Sprecher der Linksfraktion. Und kritisiert damit Pläne der Bildungsbehörde, den Ausbau der Inklusions-Angebote an Bremer Schulen langsamer zu planen. Wenn Kinder im Jahre 2011 per Losverfahren auf eine entlegene Förderschule gehen müssten, weil für Plätze an der Regelschule kein Geld da ist, dann wäre das „ein Armutszeugnis für Bremen“.
Sozialplan in Lemwerder
In den Verhandlungen über einen Sozialplan beim Flugzeugwartungsbetrieb Aircraft Services Lemwerder (ASL) konnten nach Angaben der IG Metall weitgehende Sicherheiten für die Beschäftigten durchgesetzt werden. „Trotz der von uns immer wieder kritsierten Schließung konnten wir für alle Kollegen eine langfristige Perspektive sichern“, so der EADS-Konzernbetriebsratsvorsitzende Rüdiger Lütjen. Ein Teil der Mitarbeiter wechselt zur Premium Aerotec in Varel und Nordenham (Kreis Wesermarsch), für andere ist ein freiwilliges Ausscheiden verhandelt. Alle, die zu Premium Aerotec wechseln, sind bis Ende 2014 vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt. Außerdem gibt es Zuschüsse für Pendler. Die EADS legt die Flugzeugwerft zum Jahresende 2010 still.
Grabstellen für Obdachlose
Wer obdachlos ist, wer „Platte macht“ und eine neue Bierflasche öffnet, schüttet oft die ersten Spritzer auf den Boden. „Der Schluck gehört den Toten, denen, die auf der Straße gestorben sind“, erklärt der Bremer Streetworker Jonas Pot d‘Or dieses Ritual gegen das Vergessen. Der Bremer Verein für Innere Mission möchte künftig mit einer dauerhaften Grabstelle an die Menschen erinnern, an die sonst kaum einer denkt, wenn sie gestorben sind. „Grab der vielen Namen“, soll die Ruhestätte heißen.
Falsche Kaffeefahrten
Wenn „Dr. Schröder & Partner“ zur Kaffeefahrt einladen oder „Dr. Böhm & Schneider“ und ganz viel umsonst versprechen, dann geht es meist um Abzocke. Davor warnt die Bremer Verbraucherzentrale. Der Trick ist immer der Selbe: Die Opfer werden von einer „Gewinnübergabe“ informiert – bei einem gemütlichen Mittag- oder Abendessen. In Bremen sind diese „Firmen“ besonders aktiv. Die Kunden werden in abgelegene Orte gefahren, von denen sie nur schwer wieder wegkommen. Sie werden vor Ort so lange von geschulten Verkäufern bearbeitet, bis sie etwas kaufen, erklärt Gerit Cegielka, Jurist von der Verbraucherzentrale Bremen, die Maschen und Tricks.
Aus für Packhaus
Der Trägerverein des Theaters im Packhaus im Bremer Schnoor hat seinen sieben Beschäftigten zum 31. Mai 2011 eine Kündigung ausgesprochen. Dem Packhaus-Theater war der Mietvertrag zum 31. Juli 2011 gekündigt worden. Das denkmalgeschützte Packhaus steht zum Verkauf. Seit Jahresbeginn schon muss das Theater ohne staatlichen Zuschuss auskommen, der zuletzt bei knapp 100.000 Euro lag. Das Boulevard-Theater versuchte im Juni 2010 einen Neubeginn unter dem Namen „Komödie im Schnoor“. (taz, epd)