KOMMENTAR VON KLAUS WOLSCHNER ZUR BREMER CDU : CDU kopflos
Die CDU-Mitglieder und Sympathisanten wüssten schon gern, wer sie in wenigen Wochen in den Wahlkamp führen soll. Hinter vorgehaltener Hand wird viel darüber getuschelt: Thomas Röwekamp oder Rita Mohr-Lüllmann? Wem könnte man mehr Prozente zutrauen, wem mehr innerparteiliches Geschick? Die beiden halten sich bedeckt.
Und die beiden halten sich bedeckt zu der Frage, wer eventuell dann nach einer verlorenen Bürgerschaftswahl den Griff nach Berlin wagt und dem Staatsminister Bernd Neumann sagt, dass dessen Zeit abgelaufen ist.
Thomas Röwekamp ruft zu Geschlossenheit auf, geißelt mit harten Worten die, die offen ihre Meinung zu Parteifragen sagen. Das passt in keiner Weise zusammen zu dem hohen Lied der innerparteilichen Demokratie, das gleichzeitig gesungen wird – von der Parteispitze hoch oben. Was wäre, wenn die Delegierten mitdiskutieren wollten über die Spitzenkandidatur? „Parteischädigend“ wäre das, klar.
Nach der bisherigen Dramaturgie soll die Spitzenkandidatin Rita Mohr-Lüllmann sein am 1. Dezember den Delegierten alternativlos vorgesetzt werden. Sie dürfen dann jubeln.
Die Debatte darüber, ob Röwekamp diese Rolle nur deswegen nicht selbst will, um nicht durch eine weitere Wahlniederlage seine Chancen für den Bundestags-Posten zu verschlechtern, findet auf dem Flur statt.