Bitte keine Buddy-Bären!

MADE IN BERLIN Stilvolle Produkte von hiesigen Designern, die sich zum Verschenken eignen

■ Der Berlin Story Salon verlost 3 x 2 Freikarten für den Chansonabend „Engel verführt man nicht“ mit den Sängerinnen Ute Becker und Barbara Felsenstein und Assia Livchina am Piano am 16. Dezember 2010, 20 Uhr (Einlass 19.30 Uhr). Ort: Berlin Story Salon, Unter den Linden 26, 10117 Berlin, www.BerlinStory-Verlag.de. Dazu erhält jeder Gewinner ein Exemplar des neuen Buchs „Weihnachtsglanz“ des Berlin Story Verlags.

■ Für ihr Programm „Engel verführt man nicht“ haben Ute Becker und Barbara Felsenstein einen unterhaltsamen Abend über das Bild der Frau zusammengestellt, im Mittelpunkt steht dabei: die Berlinerin. Begleitet werden die Sängerinnen von Assia Livchina am Flügel.

■ Die Freikarten werden unter den ersten zehn Einsendern verlost. E-Mails unter dem Stichwort „Weihnachtsverlosung“ an:salon@berlinstory.de

VON ULRIKE SCHATTENMANN

Es soll ja immer noch Menschen geben, die Ampelmännchen-Anhänger und Miniatur-Buddy-Bären originell finden. Sie haben keinen Geschmack oder einiges verpasst. Denn die hiesige Kreativszene ist in den letzten Jahren nicht nur gewachsen, sondern hat sich auch professionalisiert.

Wer ein Stück Berlin verschenken will, hat mittlerweile genügend Auswahl und Einkaufsmöglichkeiten. Er könnte zum Beispiel im Berlinomat vorbeischauen und findet mit Sicherheit irgendetwas Witziges und Praktisches, das sich prima verschenken lässt und gleichzeitig von Stilempfinden zeugt. Vor sieben Jahren hat der Shop in Friedrichshain eröffnet, er war der erste „Concept Store“ mit Produkten, Mode und Schmuck made in Berlin.

Inzwischen gibt es einige andere Läden, die eine ähnliche Palette haben, die größte Auswahl an Berliner Designern findet man immer noch in dem puristisch eingerichteten Laden an der Frankfurter Allee – allerdings nur noch bis Ende des Jahres, dann wird es den Berlinomat erst einmal leider nur noch als Online-Shop geben.

Auch die Wahrzeichen Berlins, das Brandenburger Tor und der Fernsehturm sind im Sortiment enthalten, insbesondere am markanten Kugelturm haben sich die Designer ausgetobt. Es gibt ihn in zig Variationen, von schön bis schräg: Als Kerze, USB-Stick oder zum Aufblasen, man kann ihn als Lolli lutschen, sich ans Ohr hängen oder sogar backen – die Ausstechform kommt gerade zur Weihnachtszeit besonders gut an.

Ein Stück Berlin im Wortsinn nimmt auch jeder mit nach Hause, der eine Holzschale oder ein Sideboard von Sawadee erwirbt. Hinter dem Label stecken zwei Künstler, Jörn Neubauer und Christian Friedrich, die ihre Objekte aus massivem Holz fertigen. Das Besondere daran: Das Material stammt von Berliner Bäumen, die gefällt werden mussten. „Wir bekommen komplette Bäume, deswegen können wir unsere Möbel aus einem Stück Holz arbeiten“, sagt Neubauer. Die schlichten, oft kubischen Formen der Designer bringen die markante Maserung der glatt geschliffenen Oberfläche perfekt zu Geltung.

Klare Formen und geradliniges Design – zwei Schlagwörter, die oft im Zusammenhang mit Berliner Modedesign fallen. Dabei ist die Szene der Hauptstadt, die sich in den letzten Jahren zu einer international anerkannten Fashion-Metropole entwickelt hat, so heterogen wie ihre Bewohner: Von Streetwear bis zu Avantgarde gibt es so ziemlich alles. Inzwischen sogar Luxuslabels wie Lala Berlin oder Kaviar Gauche, die auch außerhalb Berlins mit ihren eleganten Couture-Kreationen von sich reden machen.

Ideal für den urbanen Alltag ist die Mode von Angela Herb. Die Designerin entwirft unter ihrem gleichnamigen Label Jacken, Pullover, Kleider und Jeans, die eine erwachsene Lässigkeit verströmen und gleichzeitig Frauen gut angezogen und Männer verdammt cool aussehen sehen lassen. „Ich lege großen Wert auf die Materialien. Sie müssen hochwertig sein und sich gut auf der Haut anfühlen“, sagt Herb, deren Mode unter anderem im BFN Concept Store und im Flagshipstore erhältlich ist.

■  Berlinomat, Frankfurter Allee 89, Friedrichshain, Mo.–Sa., 11–20 Uhr, www.berlinomat.com

■  Ausberlin, Karl-Liebknecht-Str. 17, Mitte, Mo.–Sa., 12–19 Uhr, www.ausberlin.de

■  BFN Concept Store, Hackesche Höfe, Hof 3, Mitte, Rosenthaler Straße 40/41, Mo.–Sa., 11–20 Uhr, www.berlinfashionnetwork.com

■  Flagshipstore, Oderbergerstr. 53, Prenzl’berg, Mo.–Sa., 12–20 Uhr, www.flagshipstore-berlin.de

■  Sawadee Holzdesign, u. a. erhältlich im Berlinomat, www.sawadeedesign.de

■  „Wundervoll“-Wäsche bei Blush, Rosa-Luxemburg-Straße 22, Mitte, und Les Dessous, Fasanenstraße 42, Charlottenburg, www.wundervoll.com

■  herb fashion, Atelier Rungestraße 22–24, Kreuzberg, Termine nach Vereinbarung, www.a-herb.de

■  Ateliergeschäft von Monia Herbst, Torstraße 101, Mitte, Termine nach Vereinbarung, www.moniaherbst.de US

Doch die Modemacher der Hauptstadt entwerfen nicht nur schöne Ober-, sondern auch Unterbekleidung – auch wenn die Berliner Marke „Wundervoll“ im Gegensatz zu anderen Lingerie-Labels sehr zurückhaltend daherkommt. Keine Spitzen, Schleifchen oder Glitzersteine schmücken die Tops, Pantys und Taillenhosen. Es sind die raffinierten Schnitte und die edlen Stoffe, die der Wäsche den Luxustouch geben. Verarbeitet wird Material wie Seidenjersey, Biobaumwolle oder Biophyl, eine synthetische Faser, die auf Maisstärke basiert. „Zeitloses Design und Tragbarkeit waren uns wichtiger als aufreizender Sex-Appeal“, sagt Matthias Jaschke, Gründer des Labels, das inzwischen auch in Antwerpen, London und New York verkauft wird. Dort verglich man die puristischen Kreationen bereits mit Mode von Helmut Lang, dem Altmeister des Minimalismus.

Auf das Wesentliche konzentriert sich auch Monia Herbst. Die Designerin, die aus Brandenburg stammt und in Berlin Modedesign studiert hat, entwirft wunderschöne Lederaccessoires. Ihre „Berliner Geldbörse“ aus schwarzem genarbtem Kalbsleder hat ein Innenfach für Geld und ein kleines Einsteckfach an der Außenseite. Was braucht man mehr, um abends auszugehen? Neben Portemonnaies und Börsen aus geprägtem Leder in Tiefschwarz oder flammendem Rot fertigt Herbst auch zeitlos elegante Taschen, Armbänder und andere limitierte Kleinserien.

Ein Artikel läuft besonders gut, sagt die 37 Jahre alte Designerin: der Schlüsselanhänger Modell „Fernsehturm“.