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Archiv-Artikel

Töten heißt der JobDas geilste Foto

betr.: „Die nackten Kanonen“, taz vom 26. 10. 06

Bravo, Frau Lang! Der erste vernünftige Artikel zu dem Thema! Es geht ja nahezu minütlich weiter. „Verteidigungsexperten“, ob Noname-Hinterbänkler oder Minister aller Parteien, überbieten sich in hochmoralischer Entrüstung, allertiefster Abscheu und maximaler Betroffenheit, fordern gebetsmühlenartig immer heftigere Konsequenzen, bieten ihre Interviews wie sauer Bier an, räkeln sich im Licht der Medien, gehetzt von ihrer eigenen Gier nach öffentlichem Auftritt. Die Parteioberen beraten hektisch, wie man das Ganze für sich ausschlachten kann, verbreiten die andere Partei treffende Statements. Mediengeile Personen des öffentlichen Lebens stehen ungefragt Gewehr bei Fuß. Ein gruselig unfreiwillig komisches Kasperltheater, genüsslich von den (fast) einmütig vereinten Medien ausgeschlachtet, wer hat das geilste Foto, wer hat eins von den Soldaten mit Freundin/Eltern/Oma, wer kriegt ’ne Homestory. Bald kommen die Exklusivinterviews mit B-Prominenten (Uschi Glas entsetzt, Dolly Buster schockiert, Michel Friedman wusste es schon immer).

Immer weiter so, die NPD öffnet schon die Champagnerflaschen wegen des erwarteten Zulaufs junger Bundeswehrsoldaten. GERD STEIMERSchöneck