: Gespräche gescheitert
Wien: Verhandlungen über Rot-Schwarz geplatzt
WIEN dpa ■ Wenige Stunden nach dem Abbruch der Koalitionsverhandlungen zwischen der konservativen Volkspartei (ÖVP) und den Sozialdemokraten (SPÖ) haben sich gestern beide Seiten die Schuld am Scheitern des Dialogs gegeben. Österreichs Präsident Heinz Fischer nahm am Morgen Kontakt mit dem ÖVP-Chef und amtierenden Kanzler Wolfgang Schüssel und dem SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer auf. Gusenbauer war von Fischer mit der Regierungsbildung beauftragt worden, nachdem die SPÖ bei den Wahlen am 1. Oktober stärkste Fraktion geworden war.
Führende SPÖ-Politiker betonten unterdessen, die von der Volkspartei abgebrochenen Verhandlungen könnten jederzeit wieder aufgenommen werden. Die kleineren Parteien im Parlament forderten die ÖVP zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. Alle Parteien versicherten, dass sie Neuwahlen nicht wünschten. Schüssel hatte am Montagabend den Abbruch der Verhandlungen mit der SPÖ über die Bildung einer großen Koalition bekanntgegeben. Die ÖVP reagierte damit auf die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses durch SPÖ, Grüne und die rechte Freiheitliche Partei FPÖ. Dieser soll die Hintergründe des 2002 genehmigten Kaufs von 18 Eurofighter- Kampfflugzeugen überprüfen.
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