: MEINUNGSMACHE
Es ging hoch her diese Woche: Nach einem Pro und Contra zur Frage, ob die Nato nicht militärische Stärke zeigen muss, wenn sich Russland nicht zu diplomatischen Lösungen bewegen lässt, herrscht in der LeserInnenschaft eine Missstimmung vor, die sich besonders auf den Pro-Text bezog. „Wer bei Konfliktlösungen nicht auf Gewalt setzt“, hieß es da, „gilt als Schlappschwanz.“ Das Problem war natürlich, dass derlei phallozentrische Formeln rückübertragend übernommen wurden à la: Wo nur Stärke zählt, muss auch Stärke demonstriert werden. Das führt dann zu Aufrüstungsfantasien. Die andere Sache ist die, dass Distanz zum Militarismus dort schwerfällt, wo sich Gewalt als unmittelbar präsentiert: am Ort selbst.