Brustkrebs ist eben kein Todesurteil

betr.: „Das ist eine Vorverlegung der Sorge“, taz nord vom 25.10.

An dem Tag, an dem sich das Europäische Parlament mit 641 Stimmen bei 11 Neinstimmen und vier Enthaltungen für Mammographie-Screening und Brustzentren nach EU-Leitlinien ausspricht, erscheint in Ihrer Zeitung ein Beitrag, in dem wieder einmal gegen Screening Stimmung zu machen versucht wird. Nun gibt der vermeintliche Brustkrebsexperte, Klaus Giersiepen, zu bedenken, dass Frauen durch Screening früher von ihrem Krebs erfahren und somit länger angstbesetzt leben würden.

Mammographie-Screening ist bis heute alternativlos. Bremen ist längst nicht mehr Modellprojekt, sondern das Screening ist in die Regelversorgung übergegangen und bis Ende 2007 werden wir es in allen Bundesländern haben, allerdings mit 14 bzw. 15 Jahren Verspätung. Jedes Leben aber, dass wir retten, zählt und die Heilungschancen sind nachweislich bei früh erkannten Tumoren ausgezeichnet. Brustkrebs ist in 90 Prozent der Fälle heilbar, wenn er rechtzeitig erkannt und richtig behandelt wird und kein Todesurteil, wie uns der „Experte“ Klaus Gierspiepen weiszumachen versucht. Karin Jöns MdEP, Krebsexpertin des Europäischen Parlaments