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Archiv-Artikel

SHORTCUTS

■ Die Royal Tenenbaums USA 2001, R: Wes Anderson, D: Gene Hackman, Ben Stiller, Angelica Huston Die US-Amerikaner hätten so gerne eine königliche Familie, deshalb sind die Kennedys und „Dallas“ dort so beliebt. Auch die Tenenbaums sind solche „Buddenbrooks“ Amerikas, nur ihre besten Zeiten sind schon vergangen. „Die Royal Tenenbaums“ ist eine melancholische Komödie, bei der man nie genau weiß, was man von den Figuren halten soll: Sie sind einerseits hochneurotisch, werden andererseits aber doch so komplex gezeichnet, dass man sie ernst nehmen und mögen muss. Di, 21.15 Uhr, Metropolis, Hamburg ■ Derek Großbritannien 2008, R: Isaac Julien Der afrobritische Regisseur Isaac Julien, 1989 mit „Looking for Langston“ bei der Berlinale und 1991 mit „Young Soul Rebels“ in Cannes vertreten, setzt der künstlerisch ambitionierten Epoche selbst einen Gedenkstein. Das Drehbuch zu der filmischen Liebeserklärung an den schwulen Filmavantgardisten Derek Jarman schrieb seine damalige Muse: Tilda Swinton. So, 21 Uhr, B-Movie, Hamburg ■ Schnee von gestern Deutschland/Israel 2014, R: Yael Reuveny Die Geschwister Michla und Feiv’ke Schwarz überlebten den Holocaust, trafen sich aber nie: Michla ging nach Israel, Feiv’ke nach Deutschland. Jahrzehnte später versuchen ihre Nachfahren zu ergründen, warum es nicht zu einem Treffen kam. Ein Film über den Versuch von Regisseurin Yael Reuveny, die beiden Stränge ihrer Familie wieder zusammenzuführen. Do, Fr + So, 16 Uhr; Di, 18 Uhr, Kino im Künstlerhaus, Hannover ■ Goldrausch USA 1925, R: Charles Chaplin, D: Charles Chaplin, Mark Swain Charlie Chaplins Meisterwerk ist die Geschichte des harten Überlebenskampfs der Goldgräber im Klondike. Der Film enthält einige der bekanntesten Szenen des Tramps: den Brötchentanz, die Hühnchen-Hungervision – und den genüsslichen Verzehr eines Schuhs. Mi, 20 Uhr, Kulturetagen/Cine K, Oldenburg ■ Quellen des Lebens Deutschland 2013, R: Oscar Roehler, D: Jürgen Vogel, Moritz Bleibtreu Die filmische Version von Roehlers autobiografischem Roman „Herkunft“. Zu den Stärken dieses Films gehört, dass er zeigt, wie sehr es extremes Verhalten brauchte, um sich aus den Fesseln der bundesdeutschen Nachkriegszwänge mit all ihrer Scham und ihren Verschwiegenheitspflichten zu befreien. Roehler, selbst Kind eines „ausgebrochenen“ Paares, zeigt immer auch die negativen Seiten dieses Ausbruchs – von der peinlichen Sexualerziehung durch die Eltern bis zum Abgeschobenwerden zu Großeltern und in Internate. So, 20.15 Uhr; Mi, 19 Uhr, City 46, Bremen