DEBATTE UM FLUGLÄRM : Air-Berlin-Chef will viel fliegen
Der Chef der Fluggesellschaft Air Berlin, Joachim Hunold, hat die Kritik an den geplanten Flugrouten für den Großflughafen Berlin Brandenburg International (BBI) zurückgewiesen. „Ohne Parallelbetrieb braucht man den Flughafen gar nicht in Betrieb zu nehmen. Das ist eine Grundvoraussetzung“, sagte er dem Tagesspiegel. Das ergebe sich bereits aus dem Verkehrsvolumen der Anfangsphase und der Drehkreuzfunktion. „Und der Verkehr soll ja wachsen.“ So habe die australische Fluggesellschaft Qantas „schon erkennen lassen, dass sie Drehkreuzfunktionen an anderen Orten infrage stellt und Berlin eine Rolle spielen könnte“, sagte Hunold.
Der Flughafen BBI müsse den auf 2012 verschobenen Eröffnungstermin jetzt aber auch halten. „Eine weitere Verzögerung wäre nicht hinnehmbar.“
Die Deutsche Flugsicherung (DFS) hatte Anfang September Flugrouten vorgestellt, die deutlich mehr Berliner Bezirke und Brandenburger Orte mit Lärm belasten würden als zuvor angenommen. Hintergrund ist eine internationale Regelung, wonach auf zwei Bahnen parallel startende Flugzeuge nach dem Abheben mindestens in einem Winkel von 15 Grad voneinander wegfliegen müssen. Die Pläne lösten Massenproteste in den betroffenen Regionen aus. Mehr als 30 Bürgerinitiativen haben sich inzwischen gegründet. (dapd)