Wieder Brandanschlag auf eine Moschee

NEUKÖLLN Mitarbeiter entdeckt Feuerspuren an Al-Nur-Moschee. Geringer Sachschaden, niemand verletzt

Unklar ist laut Polizei, ob es zwischen den Anschlägen einen Zusammenhang gibt

Erneuter Brandanschlag auf eine Berliner Moschee: Zum zweiten Mal binnen wenigen Tagen haben Unbekannte an einem islamischen Gotteshaus in Neukölln gezündelt. Nach Polizeiangaben wurden am Sonntagmorgen Brandspuren an der Al-Nur-Moschee in der Haberstraße entdeckt. Verletzt wurde niemand, auch der Sachschaden war gering. Das Feuer war von selbst wieder ausgegangen.

Ein Mitarbeiter der Moschee hatte an einem selten genutzten Nebeneingang Rußspuren an der Tür und am Putz festgestellt. Polizisten entdeckten darüber hinaus eine Büchse, in der sich möglicherweise ein Brandbeschleuniger befand.

In der Nacht zum 19. November hatte es bereits einen Brandanschlag auf die Sehitlik-Moschee am Neuköllner Columbiadamm gegeben. Die Fassade und ein Fenster des Gebäudes wurden dabei beschädigt. Verletzt wurde niemand. Es sehe nicht so aus, als ob die Tat von langer Hand geplant worden war, hieß es vonseiten der Polizei. In diesem Jahr war dies bereits der vierte derartige Anschlag auf die größte Berliner Moschee, die 1.500 Gläubigen Platz bietet.

Das Feuer konnte damals von einem Mitarbeiter des Gotteshauses gelöscht werden. In der Nähe fanden die Ermittler zudem eine Propangasflasche, die aber nicht explodierte. Ob es zwischen den Anschlägen am Columbiadamm und in der Haberstraße einen Zusammenhang gibt, ist nach Polizeiangaben noch unklar.

Der Berliner evangelische Bischof Markus Dröge hat die Serie der Übergriffe auf Moscheen in Berlin vergangene Woche verurteilt. „Unsere türkischen Mitbürger sollen in Frieden zu ihrem Gott beten dürfen“, sagte Dröge bei einem Besuch in der Sehitlik-Moschee. (dpa, epd)