GEHEIMDIENSTAFFÄRE : Neuer Verdacht gegen Jean-Claude Juncker
HAMBURG taz | Der ehemalige luxemburgische Premierminister und jetzige Spitzenkandidat der Konservativen bei der Europawahl, Jean-Claude Juncker, muss sich neuen Vorwürfen stellen. Es geht um seine Rolle im Zusammenhang mit angeblichen Konten eines ehemaligen afrikanischen Staatschefs bei der BayernLB in Luxemburg, die bis heute ungeklärt ist. Juncker war 2006 vom luxemburgischen Geheimdienst darüber informiert worden, dass der ehemalige Staatschef von Kongo-Brazzaville, Pascal Lissouba, bei der Landesbank zeitweise rund 155 Millionen US-Dollar schwarz angelegt habe. Er hatte die Informationen aber nicht an die Justiz weitergegeben und war im vergangenen Jahr dafür von einem Luxemburger Untersuchungsausschuss kritisiert worden. Die BayernLB hat die Existenz der Konten bislang nie offiziell bestätigt. Nun berichtet der Stern über neu aufgetauchte Dokumente, die den Verdacht gegen Lissouba erhärten sollen. Darunter soll sich eine Vollmacht des Kongolesen für einen belgischen Geschäftsmann befinden, mit der dieser ermächtigt wird, Lissoubas Konten bei der BayernLB zu verwalten.