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Archiv-Artikel

Mohr-Lüllmann gegen Böhrnsen

CDU Die CDU-Spitze will mit Rita Mohr-Lüllmann die Wahlen gegen Jens Böhrnsen gewinnen. „Dieser Vorschlag spaltet unsere Partei“, sagt Jens Eckhoff

Von KAWE

Die CDU wird erwartungsgemäß die Apothekerin Rita Mohr-Lüllmann als Spitzenkandidatin für die Bürgerschaftswahlen im Mai 2011 nominieren. Das hat nun ein sechsköpfiges Führungsgremium beschlossen. Mohr-Lüllmann sei „tatkräftig, mutig und sachorientiert“ und daher für diese Aufgabe gut geeignet, sagte der Landesvorsitzende Thomas Röwekamp. Warum er selbst nicht die CDU wieder in den Wahlkampf führen will, erklärte er jedoch nicht.

„Es ist an der Zeit, dass eine Frau unser Land in die Zukunft führt. Ich bin bereit, Herrn Böhrnsen herauszufordern und in seinem Amt abzulösen“, meinte Mohr-Lüllmann. Röwekamp benannte eine „bürgerliche Koalition“ als Wahlziel. Bremen solle „ohne die SPD“ regiert werden. Die CDU erreichte bei der letzten Bürgerschaftswahlen 25,6 Prozent. Röwekamp erwähnte nicht die FDP als möglichen Koalitionspartner, allerdings die mögliche Wählerinitiative des Vereins „Selbstständiges Land Bremen“.

Wolfgang Schrörs, der Schatzmeister der CDU, der in seinem Stadtbezirksverband nur knapp die erforderlichen Stimmen für eine Nominierung erhalten hatte, wird für Platz 16 empfohlen, Bildungspolitiker Claas Rohmeyer indes nur für Platz 31. Derzeit hat die CDU 22 Abgeordnete.

Für die „sicheren“ vorderen Plätzen werden auch drei „Seiteneinsteiger“ vorgeschlagen. Auf Platz fünf soll Luisa-Katharina Häsler kandidieren, eine 21-jährige Politik-Studentin, die Vorsitzende der Jungen Union Schwachhausen ist. Den „Frauenplatz“ drei hat Elisabeth Motschmann. Für Platz 17 ist der parteilose Joachim Feldmann vorgeschlagen, Inhaber einer Zahntechnik-Firma und Präses der Handwerkskammer. Auf Platz 18 der Vorschlagsliste steht der Jurist Oguzhan Yazici. Er war kürzlich der CDU über die türkisch-islamische Föderation DITIB empfohlen worden und ist erst gestern der CDU beigetreten. Er sei gläubiger Muslim, sagte er – und fühle sich in der CDU auch wegen ihres Bezuges auf christliche Werte zuhause.

„Das ist ein Listenvorschlag, der die Partei spaltet und nicht eint“, kommentierte Jens Eckhoff, der auf Platz 34 gelistet ist. Sein Stadtbezirksverband Mitte/Östliche Vorstadt hatte sechs Vorschläge gemacht – sie sollen alle nur aussichtslose Plätze bekommen. „Kein Querschnitt der Partei“ sei die Liste, so Eckhoff. Offenbar habe Röwekamp „eher unkritische“ Parteifreunde auf den vorderen Plätzen gesammelt. „Ob das klug ist“, werde sich am 11. Dezember bei der CDU-Delegiertenversammlung zeigen. Und bei der Wahl. KAWE