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Archiv-Artikel

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Einfach und doch originell sind die Kollektionen des weltberühmten Modedesigners Issey Miyake, der seit den 1970ern das Konzept verfolgt, Kleider aus einem einzigen Stück Stoff herzustellen. Gestern erhielt der Japaner für sein Lebenswerk den Kioto-Preis in der Sparte Kunst. Die seit 1984 verliehene Auszeichnung zählt zu den wichtigsten auf dem Gebiet der Wissenschaft und Kultur. Alle Preisträger erhielten satte 400.000 Euro sowie Glückwünsche von der japanischen Prinzessin Takamado höchstpersönlich. Wegen seiner „visionären Bekleidungskonzepte“ hat sich die Jury für den 68-jährigen Modeschöpfer entschieden. Der in Hiroschima geborene Miyake studierte in Tokio und Paris und stellte seine erste Kollektion 1970 in New York vor. Von ihm besonders bekannte Kollektionen sind „Pleats Please“ und „A-POC“. Im vergangenen Jahr wurde er bereits für sein Lebenswerk mit dem japanischen „Praemium Imperiale“ ausgezeichnet.

Gleiche Auszeichnung, andere Kategorie: Den Kioto-Preis im Bereich Hochtechnologie erhielt der amerikanische Immunologe und Genetiker Leonard A. Herzenberg. Er entwickelte ein Verfahren, mit dem die Erbsubstanzen DNA und RNA sowie Proteine isoliert und analysiert werden können. Dank dieser Technik ist es Ärzten überhaupt erst möglich, den Krankheitsgrad von HIV-infizierten Patienten zu ermitteln. Und in der Kategorie Grundlagenforschung wurde der japanische Mathematiker Hirotugu Akaike für die Formulierung des „Akaike Information Criterion“ ausgezeichnet, das die Auswahl statistischer Modelle in den Natur- und Ingenieurwissenschaften vereinfacht. Glückwunsch an alle!

Zwischenbetrachtungen im Prozess der Sexualaufklärung: Wer kennt es nicht, das Team der Psychologin Dr. Sommer, das schon zahlreichen Jugendlichen in der Zeitschrift Bravo die biologischen und sozialen Umstände der Geschlechtlichkeit des Menschen erklärt hat? Seit 50 Jahren kann man die Jugendzeitschrift am Kiosk kaufen, weshalb das Gronauer Rock- und Popmuseum am 10. Dezember eine Sonderausstellung eröffnet. Gezeigt werden Originalbriefe an Dr. Sommer sowie großformatige Reproduktionen der Foto-Love-Story.