: Rechtsextreme stürmen eine Kino-Premiere
KÖLN taz | In Wuppertal ist eine Gruppe Neonazis mit ihrem Versuch gescheitert, die Premiere eines Dokumentarfilms zum Thema Jugendliche und Rechtsextremismus zu sprengen. Die 15 bis 20 schwarz gekleideten und teilweise maskierten Männer hatten sich am Dienstagabend Zutritt zum Foyer des Wuppertaler Cinemaxx verschafft. Dort skandierten sie rechtsextreme Parolen und versprühten Pfefferspray. Schließlich gelang es Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes, die Randalierer aus dem Gebäude zu drängen.
Bei der Auseinandersetzung wurde ein Ordner leicht verletzt. Mehrere vom Reizgas getroffene Besucher mussten ambulant behandelt werden. Mit einiger Verspätung konnte die Filmaufführung jedoch trotzdem stattfinden.
Im Rahmen einer umgehend eingeleiteten Fahndung nahm die Polizei dreizehn Tatverdächtige vorläufig fest. „Sie sind allesamt der rechten Szene zuzuordnen“, sagte eine Polizeisprecherin der taz. Die Ermittlungen dauerten an.
Ziel der rechten Attacke war die Dokumentation „Das braune Chamäleon“. In dem vom Medienprojekt Wuppertal gemeinsam mit Jugendlichen produzierten Film werden die verschiedenen aktuellen Erscheinungsformen des Rechtsextremismus dargestellt: von der NPD und den „Autonomen Nationalisten“ bis zur „Bürgerbewegung Pro Köln“. PASCAL BEUCKER