: Atommüll soll nach Russland
CASTORTRANSPORT Bundesregierung prüft trotz erheblicher Sicherheitsbedenken weiterhin die umstrittene Lieferung von hochradioaktivem Müll nach Majak
BOCHUM taz | Trotz massiver Sicherheitsbedenken will die Bundesregierung den geplanten Atommüllexport nach Russland nicht absagen. Zwar liegt die Unterzeichnung eines entsprechenden Staatsvertrags derzeit offenbar auf Eis. Doch das Umweltministerium prüft noch immer, ob 951 hochradioaktive Brennelemente aus dem DDR-Forschungsreaktor Rossendorf ins marode Atomkombinat Majak geliefert werden können. Dabei warnen Gutachter, alle Gewässer in der Umgebung der Anlage seien radioaktiv verseucht.
„Insgesamt wurde eine Fläche von 25.000 Quadratkilometern kontaminiert“, heißt es in einer Analyse der Gesellschaft für Reaktorsicherheit, die der taz vorliegt. Gegen die Castortransporte nach Russland protestieren deshalb nicht nur Umweltschützer: Auch die Landesregierungen von Hamburg, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern sprachen sich dagegen aus. Ihre Häfen aber haben sie noch nicht gesperrt. Atomkraftgegner warnen deshalb, ein erster Castortransport stehe „unmittelbar bevor“. WYP
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